Zur jährlichen Mitgliederversammlung traf sich der BVDM am 8.11.2014 beim Milchdirektvermarkterbetrieb Große Kintrup im Münsterland. Mit über 50 Mitgliedern war die Versammlung auch in diesem Jahr wieder gut besucht. Claudia Müller, die gemeinsam mit ihrem Mann Achim den Vorzugsmilchbetriebs Weidenhof in Wächtersbach führt, löst Gerhard Windler als neue Vorstandsvorsitzende ab. Sie wird unterstützt von Bert Riecken, Leiter von Rieckens Eichhof in Schleswig-Holstein.
Der gewählte Vorstand in Gänze:
Claudia Müller 1. Vorsitzende
Bert Riecken, stellvertretender Vorsitzender
Die Landesbeauftragten:
Schleswig-Holstein: Bert Riecken, Stellvertreter Gunda Sierck
Mecklenburg Vorpommern: Peter Guhl
Hamburg: Gerd Langeloh
Niedersachsen: Jörgen Hemme, Stellvertreter Hanke Diers
Hessen: Claudia Müller, Stellvertreter Wolfram Meyer
NRW: Bernd Hielscher, Stellvertreter Antonius Langehaneberg
Rheinland-Pfalz: Bernhard Höfer, Christian Bange
Sachsen: Karsten Döbelt
Baden Württemberg: Matthias Dobler, Stellvertreter Marcus Knösel
Bayern: Erich Lerf, Stellvertreter Roland Stähr
Jürgen Siems, Fachberater Milchproduktion aus Hittbergen/Niedersachsen, gab in seinem Vortrag Einblicke in Wirtschaftlichkeitsanalysen über Betriebszweigabrechnungen. Auf Basis der vorhandenen Betriebsdaten ließ sich gut exemplarisch nachvollziehen, mit welchem Produkt der meiste Gewinn im Verhältnis zum Umsatz erzielt wird. Die Frage hingegen, ob Direktvermarktung wirtschaftlich ist, lässt sich nicht so eindeutig beantworten. Denn neben rein wirtschaftlichen Gründen gibt es für die Direktvermarkter auch ideelle Gründe, nämlich die Förderung regionaler Strukturen, den Erhalt des familieneigenen Betriebs sowie der landwirtschaftlichen Vielfalt und den damit verbundenen positiven Imagetransfer.
Bei der anschließenden Hofbesichtigung auf dem Milchhof Leonhard Große Kintrup vermittelte der Inhaber seinen Verbandskollegen einen intensiven fachlichen Einblick in seinen hochmodernen Betrieb in Münster-Handorf. 220 Milchkühe, 35 Hektar Land, die hohe Qualität der Produkte und ein tolles Team sorgen dafür, dass der Direktvermarkter in seiner Region erfolgreich verwurzelt ist. Die Verbindung aus neuester Technik und traditionellem Wissen, innovativer Vermarktung und ursprünglichen Milcherzeugnissen, wie zum Beispiel der westfälischen Stippmilch, sorgt für eine verlässlich hohe Akzeptanz unter den Verbrauchern und Händlern in der Region um Münster.
Gerhard Windler verabschiedete sich aus seiner jahrzehntelangen aktiven Zeit mit einem Vortrag über die historische Entwicklung der Vorzugsmilch und ihre Besonderheiten in Punkto Verpackung, Logistik und Verfügbarkeit und die Geschichte des Verbandes, mit dessen Arbeit er bereits seit seiner Kindheit in Berührung kam.
Am Abend wurde der kollegiale Fachaustausch unter Praktikern fortgesetzt. Alte und neue Mitglieder sowie Interessenten schätzen die Möglichkeit, sich mindestens einmal im Jahr intensiv über Sorgen, Nöte und Neuerungen in der Branche auszutauschen.