Nachbericht, 25.1.2016
Anlässlich der Grünen Woche 2016 präsentierten sich direktvermarktende Milchbauern aus Niedersachsen und NRW und luden Messebesucher zu einer schmackhaften Begegnung im Bühnenumfeld der Landeshallen ein.
Am Samstag den 16.1.2016 berichteten Hanke Diers und Henrik Dallmann auf der Bühne der Niedersachsenhalle aus dem spannenden Alltag ihrer Milchbetriebe. Beide verarbeiten die Milch ihrer Kühe in eigenen Hofmolkereien zu pasteurisierter Landmilch, Joghurt und Quark, übernehmen und kontrollieren eigenständig alle Produktionsschritte von der Abfüllung bis zur Etikettierung und Vermarktung. Zweimal pro Woche beliefern die Milchbauern ihre Kunden, rund 2.700 Haushalte beliefert allein der Diers-Hof. Weitere Partner und Abnehmer der Milch und Milchprodukte von Direktvermarktern sind u.a. Hofläden, Wochenmärkte und Einrichtungen für Gemeinschaftsverpflegung. Eine organisatorische und logistische Meisterleistung, die jeden Tag wieder aufs Neue gestaltet werden will.
Eine Besonderheit der Landmilch aus der Hofmolkerei ist die schonende Pasteurisierung und der natürliche Fettgehalt. Die Gäste am Bühnenrand waren sich einig: Geschmacklich unterscheiden sich die beiden Beispiele frischer Landmilch aus Niedersachsen deutlich von homogenisierter oder länger haltbar gemachter Supermarkt-Milch.
Mit dem Direktvermarkter- und BVDM-Kollegen Jan-Hendrik Langeloh vom Milchhof Reitbrook bei Hamburg war zudem ein Vorzugsmilcherzeuger zu Gast, der seine naturbelassene Vorzugsmilch mitgebracht hatte. Messebesucher, die alle drei Varianten probierten, stellten zweierlei fest: Erstens, deutliche Unterschiede zwischen der „normalen Supermarkt-Milch“. Zweitens, die frische Landmilch kommt geschmacklich nahe an die unbehandelte Milch heran.
Am Dienstag, den 19.1.2016 ging die BVDM-Präsentation weiter. Aus Milch wurde Käse und im Rahmen der NRW-Kochshow mit Markus Haxter betrat mit dem Restaurant ein weiterer Abnehmer für hochwertige regionale Milchprodukte die Bühne.
Der gelernte Küchenmeister und Fachbuchautor Haxter schaut gern über den eigenen Tellerrand. An den Produkten aus der Witzheldener Bauernkäserei vom Hielscher Hof schätzt er neben der tollen Qualität des Ausgangsstoffes Rohmilch besonders, wie viel Sorgfalt und liebevolles Handwerk in die Herstellung einfließt. Der Käse des Hielscher-Hofes kommen in zahlreichen Varianten vor: junger und gereifter Käse, milde und scharfe Geschmacksrichtungen, exotisch mit Schwarzkümmel und sogar geräucherter Käse. Bernd Hielscher, der 1988 mit dem Bau der hofeigenen Käserei in die Direktvermarktung einstieg, experimentiert gern. Dazu kommt, dass viele Verbraucher Abwechslung schätzen und auch in kleinen Hofläden ein breites Sortiment erwarten.
Für die IGW-Messebesucher bereitete Haxter Saltimbocca und Bratenvariationen mit Kohlrabi-Möhrenstiften zu. Unbestrittenes Highlight des Gerichts waren die mit geräuchertem Käse überbackenen Röstkartoffeln. Während der Zubereitung erzählte Bernd Hielscher von seiner Arbeit als Direktvermarkter. Begleitet wurde Bernd Hielscher von Kirsten Kohlhaw. Die freie Pressereferentin des Verbandes gab Einblicke in die Geschichte des Bundesverbandes der Vorzugsmilcherzeuger und Direktvermarkter von Milch und Milchprodukten, in die Arbeit der Interessenvertretung heute, in den Nutzen des Netzwerkes für die Milchbauern und die Arbeit, die der Nischenverband für interessierte Verbraucher und Liebhaber naturbelassener Milch leistet.