Hofporträt: Die Meierei Milchkanne in Bergenhusen

Unter der plattdeutschen Überschrift „de Melk kümmt“ führen Matthias Koberg und seine Frau Silke Koberg-Bendixen den Hof mit der Meierei Milchkanne in Bergenhusen zwischen Friedrichstadt und Erfde schon in fünfter Generation. Die eigene kleine, hochmoderne Hofmeierei existiert seit 2012. Hier verarbeiten die Landwirte die Milch ihrer 160 Kühe zu pasteurisierter Landmilch und Milchprodukten. 4.000 Liter sind das pro Woche.

Seit heute sind sie wieder auf der Weide, die Milchkühe des landwirtschaftlichen Betriebs Meierei Milchkanne. Auf den Geestinseln dauert es immer ein bisschen länger, bis man mit dem Boden auch wieder arbeiten kann. Doch jetzt geht es los: Grünpflege, düngen, Walzen, also das Land andrücken.

Matthias, ihr habt eine große Produktpalette. Produziert neben Joghurt und Quark auch Molkedrinks und Käse. Welche Produkte sind denn bei euch besonders beliebt?
Unsere Milch ist ein Klassiker. Der Quark geht richtig gut, seit wir ihn nach der Rezeptur einer ehemaligen Mitarbeiterin, gelernte Milchtechnologin, machen. Auch der Käse ist sehr beliebt. Lena Martens aus Stade kommt alle vier Wochen mit ihrer mobilen Käserei auch zu uns, macht ihn nach Tilsiter-Art mit kleinen Löchern. Die jungen Käse reifen 6-8 Wochen. Unser Bergenhusener Käse kommt in eckiger und runder Form (als sogenannter Bergenhusener Taler), mit italienischen Kräutern, mit Bockshornklee und mit Bärlauch. Dann haben wir noch den reiferen Käse, der ist drei Monate alt, und unseren Räucherkäse.

Ihr habt zwei Sorten Joghurt, cremig und stichfest – wieso?
Der Cremige ist der beliebtere, en machen wir in vielen geschmacklichen Varianten, den Stichfesten gibt’s nur in natur pur. Er reift im Wärme(schrank), ohne Zugabe von Kulturen und schmeckt ein wenig säuerlicher. Ein Joghurt für Kenner und Genießer des ganz natürlichen Geschmacks. Ich finde den auch sehr gut.

Seit 2012 vermarktet ihr eure Milch direkt, vorher habt ihr alles an ARLA, davor an die molkerei in Witzwort geliefert. Was findet du positiv an der Direktvermarktung?
Ganz klar, die Kundennähe. Die Menschen können sehen was produziert wird, wie und wo.
Wir sind durch unser Erleben überzeugt davon, das Regionalität von Kunden sehr geschätzt wird.
Auf dem Wochenmarkt sowieso, doch viele kommen auch zu uns auf den Hof. Seit Juni 2017 haben wir auch einen eigenen Hofladen mit Schlachterware und anderen ergänzenden Sortimentspunkten.

Wie viele Haushalte beliefert ihr – in welchem Umkreis?
Wir fahren bis nach Bredstedt, Westküste runter bis Heide und im Dreieck wieder zurück zu uns. Im Schnitt beliefern wir 1.000 Kunden mit unseren Produkten.

Und wie viele Mitarbeiter habt ihr heute?
Also meine Frau Silke ist Chefin der Meierei und kümmert sich dort mit zwei Mitarbeitern um die Verarbeitung unserer Milchprodukte. Mit den Fahrern sind es insgesamt acht Mitarbeiter. Ich verantworte die Landwirtschaft. kümmere mich um die Vermarktung und bin auch draußen auf dem Acker. Für den Stall und die Kühe habe ich eine tolle Mitarbeiterin gefunden, ein Quereinsteigerin. Die melkt die ganze Herde, zweimal am Tag, ganz alleine. Ein Glücksfall! Ich sag immer: Anke, du hast davor 25 Jahre nicht das Richtige gemacht.

Abschließend: Was sind für dich Herausforderungen in der Direktvermarktung heute?
Wir wollen umsteigen auf Glasware, der Verbraucher fragt immer öfter nach und fordert das ein. Aktuell überlegen wir die richtige Strategie. Wollen wir Pfand nehmen und riskieren, dass die Flaschen ungespült und schmutzig zurück kommen? Oder den Verbraucher hier noch stärker in die Pflicht nehmen und die Flasche so teuer machen, dass sie auch im Glasmüll entsorgt werden kann, ohne dass wir draufzahlen. Über so etwas denken wir nach.
Und ich hoffe, dass wir noch ein paar Läden mehr auftun, die unsere Waren ins Sortiment nehmen. Das wäre schön. Ansonsten läuft alles gut. Jetzt erwartet uns erst einmal wieder ein arbeitsreicher Frühling. Und das ist gut so.

Auf folgenden Wochenmärkten können Interessierte die Produkte der Meierei Milchkanne erwerben.
Montags: auf dem Blücherplatz in Kiel ab 08:00 Uhr
Dienstags: Brunsbüttel auf dem Marktplatz ab 07:00 Uhr
Mittwochs: St. Peter Ording: auf dem Marktplatz ab 07:00 Uhr
Donnerstags: Husum Rote Pforte 4 ab 07:00 Uhr
Freitags: Albersdorf auf dem Marktplatz ab 07:00 Uhr
Samstags: Heide auf dem Marktplatz ab 07:00 Uhr

Probieren kann man sie auch auf der Veranstaltung am 21.4.2018 „Hohe Qualität im hohen Norden – Wie schmeckt Milchdirektvermarktung in Schleswig-Holstein?“ in Kropp bei Rendsburg, auf dem Hof der Meierei Geestfrisch.

Kontakt
Meierei Milchkanne
Inh. Silke Koberg-Bendixen
Redder 5a, 24861 Bergenhusen
Telefon: 04885 – 9014 246
Telefax: 04885 – 9014 248
Email: info(at)meierei-milchkanne.de